Auch die schönste Zeit im Leben geht irgendwann vorbei...
Vom 9.09.2019 bis zum 18.09.2019 verbrachten 12 Schüler der Aartalschule zusammen mit Frau Stoek und Herr Schmidt-Buderus und Schüler der IGS aus Solms zehn Tage bei ihren Austauschpartnern in Schweden.
Am Montag, dem 09.09., trafen wir uns alle zusammen mit den Schülern aus der Partnerschule in Solms um sechs Uhr am Flughafen in Frankfurt und stiegen mit voller Vorfreude um acht Uhr in das Flugzeug nach Göteborg.
Der Flug, der für ein paar der Schüler sogar der erste ihres Lebens war, verlief ruhig und ohne Komplikationen. In Göteborg angekommen wurden wir von einem Reisebus erwartet, mit dem wir zwei Stunden in die Schule in Säffle fuhren.
In der Schule angekommen, sammelten wir uns in der Bibliothek. Anschließend wurden wir etwas herumgeführt und trafen immer wieder auf die musternden Blicke der Schüler der Tegnérschule. Danach aßen wir im Schulrestaurant und wurden anschließend von dem stellvertretendem Schulleiter, da der Schulleiter erkrankt war, im Versammlungsraum begrüßt. Um 14:30 Uhr kamen dann auch unsere Austauschpartner dazu. Nach einer etwas schüchternen Begrüßung sind wir zu den Austauschfamilien nach Hause gegangen oder gefahren und verbrachten den restlichen Tag mit ihnen.
Am nächsten Morgen trafen wir uns alle in der Schule und besprachen kurz den Tagesablauf. An diesem Tag konnten wir ein wenig den Unterricht unserer Austauschpartner besuchen und stellten auch schnell erste Unterschiede zu unseren Schulen fest: Man trägt in der Schule keine Schuhe, die Unterrichtsstunden sind alle unterschiedlich lang, jede Klasse hat unterschiedlich Pause und der größte Unterschied: Jeder Schüler hat einen eigenen Laptop, auf dem sie in den meisten Fächern alles aufschreiben. Nach dem Mittagessen stellten wir Buttermesser aus Holz und Schneebesen aus Draht her. Danach gingen wir wieder normal in den Unterricht und fuhren nach Schulende mit den Austauschpartnern nach Hause.
Am Nachmittag unternahmen viele etwas mit Freunden und deren Austauschpartnern oder machten etwas in der Familie.
Am Mittwochmorgen trafen wir uns alle wieder in der Schule und liefen zum Rathaus, wo wir den Bürgermeister von Säffle, Herrn Dag Rogne, kennenlernten, der uns durch das Gebäude führte und noch einigen wichtigen Personen der Gemeinde vorstellte. Nach dem Besuch gingen wir wieder zurück zur Schule, aßen zu Mittag und besuchten dann wieder einige Unterrichtsstunden unserer Austauschpartner.
Den gesamten nächsten Tag verbrachten wir zusammen mit unseren Austauschpartnern und den Schülern aus Solms in Forsbackabaden in Åmål. Dort fuhr eine Gruppe mit der Draisine und die andere Gruppe mit dem Kanu zu einem abgesprochen Platz, wo wir grillten. Als erstes sind wir von der Aartalschule Draisine gefahren, was sich als sehr problematisch und anstrengend herausstellte, da immer wieder bei ein paar Gruppen die Kette vom Zahnkranz sprang. Aber am Ende sind wir alle am abgesprochenen Platz angekommen und haben uns auf das schon fertige Essen gefreut. Danach hatten wir dann noch ein bisschen Freizeit, in der wir z.B. eine Angel bauen, Volleyball spielen und noch andere Dinge machen konnten. Nach dem Mittagessen wurden die Gruppen getauscht und wir fuhren also mit den Kanus zurück. Doch auch diese Fahrt stellte sich als eine große Herausforderung heraus, denn an diesem Tag war es sehr windig auf dem See und wir sind von den Böen ziemlich weit auf den See getrieben worden. Es kostete sehr viel Kraft wieder in Richtung Ufer zu paddeln, doch auch dies haben wir geschafft und sind nach einiger Zeit erschöpft und müde angekommen. Nach dem Zurückbringen der Kanus und einem Gruppenbild konnten wir wieder in den wartenden Bus steigen, in dem wir wieder zu Schule fuhren. An der Schule angekommen fuhr jeder mit seinem Austauschpartner nach Hause und ließ den restlichen Tag überwiegend ruhig ausklingen.
Am Freitag besuchten wir das Ungdomens Hus (das Haus der Jugendlichen) und den ehemaligen Wasserturm von Säffle. Das Ungdomens Hus wird fünf Tage die Woche von Jugendlichen im Alter von 13 bis 25 Jahren besucht, die dort dann beispielsweise PS4, Tischkicker oder Tischtennis spielen oder aber auch ihrer künstlerischen und musikalischen Ader beim Malen und in einem Tonstudio mit zahlreichen Instrumenten freien Lauf lassen können. Die Gründer dieses „Jugendhauses“ wollten mit diesem Ort eine Möglichkeit erschaffen, in der sich die Jugendlichen wohl und vertraut fühlen und einige ihrer eigenen Ideen verwirklichen können. Im Wasserturm lernten wir noch ein wenig etwas über den Architekten Ivar Justus Tengbom und den Wasserturm selbst, der 1914 gebaut wurde. Der Turm bietet nun seit Jahren einen Raum für Kunstausstellungen, in diesem Jahr besuchten wir eine Hörinstallation „The ringing forest“ des Künstlers Juan del Gado.
Am nächsten Tag erwartete uns zunächst eine zweistündige Busfahrt mit unseren Austauschpartnern nach Göteborg, wo wir eine Bootsrundfahrt durch die Kanäle der Stadt mit Paddan machten. Bei dieser Fahrt lernten wir viel über die Stadt und ihre Wahrzeichen und sahen viele beeindruckende Sehenswürdigkeiten, wie z.B. ein großes Gebäude, das, im Deutschen, Lippenstift genannt wird, weil es dieser Form sehr ähnelt. Nach der Bootsfahrt fuhren wir zu dem Vergnügungspark Liseberg, in dem wir sechs Stunden in Dreier-Gruppen Achterbahnen testen oder auch an verschiedenen Ständen essen oder Preise gewinnen konnten. Um 19 Uhr sind wir mit dem Bus dann wieder zurück nach Säffle gefahren und ein weiterer schöner, aber auch anstrengender Tag, ging zu Ende.
Am Sonntag unternahmen dann alle Ausflüge mit den Austauschfamilien und gingen beispielsweise angeln oder in den zwei Stunden entfernten Elchpark.
Montags machten wir Deutschen mit dem Zug einen Ausflug nach Karlstad, wo wir zunächst einmal zum Rathausplatz liefen, auf dem das Freiheitsdenkmal des Bildhauers Ivar Johnsson steht, das an die Union zwischen Schweden und Norwegen 1905 erinnert. Anschließend besichtigten wir die beeindruckende Domkirche. Danach konnten wir in Dreiergruppen die Innenstadt erkunden und hatten die Möglichkeit, Geschenke für unsere Familien zu kaufen.
Am Dienstag trafen wir uns alle in der Schule und gingen mit in den Unterricht. Von 13:40 Uhr bis 15:10 Uhr haben wir dann in der Küche der Schule mit einigen Schülern aus Schweden, die in der Stunde Kochunterricht hatten, Zimtschnecken, oder wie es in Schweden heißt „Kanelbullar“, gebacken. Einige sind mit ihren Austauschpartnern nach Hause gefahren, andere sind gleich in Säffle geblieben, weil wir uns nämlich um 17:30 zum Abschlussfest an der Schule trafen.
Dort haben wir dann gegrillt und das in Schweden sehr beliebte Spiel Brennball gespielt, bei dem die Deutschen gegen die Schweden leider mit über 40 Punkte verloren haben. Um 19 Uhr fuhren dann alle nach Hause und genossen den letzten Abend in den Familien.
Am nächsten Morgen trafen wir uns schon um sieben Uhr an der Schule und verabschiedeten uns schweren Herzens von unseren Austauschfamilien. Keiner von uns wollte so wirklich nach Hause, auch wenn wir uns alle auf unsere eigenen Familien in Deutschland freuten, weil es in Schweden wirklich sehr schön war und wir uns alle in unseren Austauschfamilien wohl gefühlt haben. Nach der zweistündigen Busfahrt zum Flughafen in Göteborg verlief es entspannt und letzte Souvenirs für die Familien wurden in den kleinen Shops gekauft.
Um 11:35 Uhr startete unser eineinhalb Stündiger Flug und wie beim Hinflug verlief alles entspannt und ohne Komplikationen. In Frankfurt angekommen, wurden wir schon gespannt von unseren Eltern erwartet und konnten sie, nachdem wir unsere Koffer abgeholt hatten, nach zehn Tagen endlich wieder in die Arme nehmen und persönlich, ohne 1.316,1 Kilometer von ihnen entfernt zu sein, mit ihnen reden.
In diesen zehn Tagen in Schweden lernten wir die Kultur in Schweden kennen, trafen auf Unterschiede beider Länder und speziell auf die in der Schule, knüpften neue Kontakte, machten tolle Ausflüge und wuchsen bei alle dem zu einer großen Gruppe zusammen, in der wir uns sehr auf den 31.05.2020 freuen, denn dann ist es endlich soweit: Unsere schwedischen Austauschpartner kommen zu uns nach Deutschland und werden genauso tolle Dinge erleben wie wir in Schweden.
Cosima Klein, Klasse 9a
